Uraltes Wissen für neue Probleme

Die Welt steht in einem Wandel, das spürt jeder Einzelne von uns in unterschiedlicher Form und Ausprägung. Menschen und Systeme sind an den Folgen von falschem Verhalten erkrankt.

Immer mehr Einzelne aber auch Unternehmen leiden unter den wirtschaftlichen Folgen aus vielen Jahren ungesunden Lebens und Arbeitens und schreiben sich deshalb Gesundheit als einen Kernwert auf ihre Fahnen.

Gefragt sind neue Herangehensweisen, mit unseren Ressourcen zu wirtschaften und zu haushalten. Aber müssen wir das Rad tatsächlich neu erfinden?

Noch immer assoziieren v.a. im Westen viele Menschen Yoga mit Verrenkungen und körperlichen Übungen. Zweifelsohne ist dies ein Teil des Ganzen, aber faktisch gerade mal ein Fünftel der über 2.500 Jahre alten Lehre.

Yoga bedeutet aus dem Indischen übersetzt: zusammenbinden, vereinigen, integrieren. Er ist ein Weg für ganzheitliche Gesundheit und besteht aus insgesamt fünf Säulen:
Asana (Körperübungen), Pranayama (Atembewusstheit), Entspannung, Meditation/Positives Denken und Ernährung.

1. Säule: Asanas (Körperübungen)

Die Körperübungen wirken energetisch auf Körper und Geist. Sie fördern die Flexibilität, Muskelkraft und das gesamte Körperbewusstsein. Blockaden werden gelöst, das Nervensystem wird gestärkt, Heilkräfte aktiviert und die inneren Organe besser durchblutet.

Kollektiver Nutzen: Wenn unsere Energie im Fluss ist, wird unser Körper empfänglicher für unsere Bedürfnisse und die der anderen. Wir finden besseren Zugang zu unserer Umwelt und erkennen, was uns und ihr gut tut, und was nicht. 

Ein gutes Körpergefühl ermöglicht uns, mit uns in Kontakt zu treten und so wieder Zugang zu unseren Talenten, Wesenszügen und Stärken zu finden und damit den Weg zu ebnen, mehr Berufung als Beruf zu leben.

2.  Säule: Pranayama (Atemübungen)

„Prana Yama“ bedeutet Kontrolle, bzw. Steuerung von „Prana“ (=Lebensenergie, Atem).

Diese Übungen erhöhen das Lungenvolumen, sie beruhigen den Geist und verbrennen körperliche und mentale Giftstoffe, also negative Gedanken. Sich bewusst zu machen, wie wir atmen und darauf Einfluss zu nehmen, schult unseren Geist.

Kollektiver Nutzen: Konsequentes Beobachten und bewusstes Beeinflussen unserer Atmung führt zu Klarheit, Achtsamkeit, Entschlossenheit, Vitalität und Mut, unser Leben zu lenken .
Bewusste Steuerung von Leben und Energie befähigt uns, Verantwortung und Führung zu übernehmen.

3. Säule: Entspannung

Durch die Entspannung wird unser Körper mit frischer Energie aufgeladen, Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Unser Immunsystem wird gestärkt und Selbstheilungsprozesse gefördert.

Viele Menschen erliegen dem Irrtum, der nächtliche Schlaf genüge, um den Körper von Spannungen zu befreien. Doch vollständige Entspannung muss geduldig, bewusst und systematisch durchgeführt werden. Spannungen bauen sich täglich auf drei Ebenen auf:

  • Körperlich: verspannte Muskeln aufgrund von zu wenig, einseitiger oder falscher Bewegung.
  • Mental: ein Resultat aus einem Überfluss an ich-bezogenen Gedanken. Unser Geist ist ein Strudel von Phantasien, Ideen, Vorstellungen, Idealen, Sorgen und Verwirrungen.
  • Emotional: diese Spannungen haben ihre Ursache in unverdauten Gefühlen, unerfüllten Bedürfnissen und dem Spannungsfeld zwischen den Polaritäten wie Gewinn – Verlust, Erfolg – Versagen, Glück – Unglück, Angst – Mut.

4. Säule: Meditation, Positives Denken

Meditation ist das zur Ruhe bringen der Gedanken, der natürliche Weg nach innen zu gehen. Wir werden zum Beobachter und zum Zeugen unserer körperlichen und geistigen Vorgänge.
Sie hilft z.B. bei Kopfschmerzen, Asthma, Schlafstörungen und Stress. Durch die Meditation bilden sich neue Gehirnzellen und unser Nervensystem wird beruhigt.
Menschen, die meditieren, brauchen weniger Schlaf.

Kollektiver Nutzen: Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen, die regelmäßig meditieren, ausgeglichener, gelassener und gesünder sind, sowie stabilere und positivere soziale Beziehungen haben.

5. Säule: Die richtige Ernährung

„Ohne die richtige Ernährung ist die Medizin wirkungslos, mit der richtigen Ernährung ist die Medizin nicht nötig!“ Caraka Samhita

Durch die Asana Praxis des Yoga bekommen wir wieder einen besseren Zugang zu unserem Körper. Wir spüren ihn wieder mehr und merken, welche LEBENSmittel uns gut tun und uns wirklich nähren. Die richtige und typgerechte Ernährung erhöht unseren Energielevel und ermöglicht geistige Klarheit, Ausgeglichenheit und Vitalität. Ein bewusster Umgang mit dem, was wir essen steigert automatisch unsere Motivation für eine vollwertige und naturbelassene Kost.

Kollektiver Nutzen: Wer der Nahrungs- und Wertschöpfungskette auf den Grund geht, wird nicht nur seine Ernährung verändern. Eine bewusste Ernährung bringt uns in die Verantwortung, sie zwingt uns in die Auseinandersetzung und motiviert uns, soziale Bindungen zu kultivieren und zu unterstützen wie z.B. Bauern in der Umgebung, eigener Anbau sowie gemeinsames Kochen mit Freunden und Familie.

Berücksichtigen wir diese fünf Säulen und integrieren sie in unseren Alltag, entsteht Achtsamkeit, Bewusstheit, Respekt und Wertschätzung. Wir übernehmen dann Verantwortung für den Umgang mit unserem eigenen System als Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserem Umfeld.